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Textpattern CMS support forum

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#1 2010-04-30 13:15:53

jakob
Admin
From: Germany
Registered: 2005-01-20
Posts: 4,578
Website

[de-de] Arbeitseinteilung Webmaster / Kunde & euer Dokumentationsansätze?

In eine andere Thread hat GugUser ein Thema angesprochen, die ich interessant finde, nämlich wieviel man der Seitenbesitzer / Kunde zumuten kann die eigene Seite zu betreiben und wieviel man selbst noch übernimmt.

Mich wurde interessieren wie ihr das üblicherweise handhabt und außerdem wie ihr euer Kunden / Seitenbetreiber einweist oder unterrichtet. Ich glaube für mich eine halbwegs funktionierende System gefunden zu haben, aber im Hinterkopf weiß ich, dass es vermutlich dennoch noch effektiver sein könnte…

GugUser schrieb:

Bei den Websites, die ich bis jetzt für Kunden über TxP umgesetzt habe, ging es immer darum, dass die Leute die Inhalte selbst editieren wollten. Das ist für die Leute recht einfach zu machen, weil dies ja bekanntermassen über einzelne Artikel erfolgt. Grenzen sehe ich z. B. – vor allem, wenn keine grössere Einführung in TxP erwünscht ist – die Kunden neue Sektionen anlegen zu lassen, oder bestehende zu entfernen. Das setzt Rechte voraus, die es auch möglich machen würden, an andern, sensibleren Teilen des Webauftrittes Dinge zu verändern.

Ich habe aber auch gemerkt, dass es bei den Websites, die ich bis jetzt mit TxP gemacht habe, selten oder kaum vorkommt, dass etwas an der über Sektionen gebildeten Hauptnavigation verändert werden muss. Und wenn, dann habe ich das schnell gemacht. Und sonst müssen die Kunden sehr wenig lernen, der Umgang mit Artikeln und Bildern ist ja einfach. Ich erlebe immer wieder, wie die Leute dankbar dafür sind, sich nicht tiefer einarbeiten zu müssen, und meinen, sie hätten sonst immer gehört, ein CMS sei etwas, das grossen Lernaufwand erfordere.

Meine Erfahrungen sind ähnlich GugUsers. Mit der Zeit habe ich versucht mehr und mehr ein Position als “Caretaker / Hausmeister”1 anzunehmen.

Wenn ich selbst jeder Seite pflegen soll, die ich erstelle dann hätte ich immer weniger Zeit für neue Aufgaben oder musste die Webpflege outsourcen… Ich versuche ein funktionierende System bereitzustellen und gebe mir zusätzlich Mühe Hilfe-Dokumentation2 bereit zu geben und darauf aufmerksam zu machen. Wenn es sich anbietet und praktisch ist, nehme ich mir ein paar Stunden dies mit der Person, der es später pflegen soll kurz zu üben. Meist sehen sie dann, dass es doch recht einfach ist und das Ergebnis ist dass sie sich mehr mit ihre Homepage identifizieren und dann mehr gewillt sind es aktuell zu halten. In manche Fällen klappt das recht gut und wir sind alle miteinander zufrieden. Ich bin sozusagen “enabler” und sie fühlen sich befähigt. Diese sind meist die Kunden die einem weiter empfehlen.

Es gibt aber auch Kunden die gern einfach ihre “Webmaster” haben wollen, und schicke alles was nur entfernt nach “online” riecht oder webseitentechnisch ausschaut in meine Richtung. Das hat entweder mit mangelnde Webkenntnisse zu tun, was verständlich ist, oder mit Entscheidungsstrukturen innerhalb eine Organisation wo Leute bestimmte Rollen und Verantwortungsgebiete annehmen. Nicht immer klappt letzteres so gut. Ich beobachte, dass sich diese Eigenverantwortung nicht so richtig einstellt, noch schlimmer dass die Entscheidungsträger nach dem ersten Information nicht mehr (so genau) wissen was eigentlich auf ihre Homepage steht oder was damit machbar ist.
Ich habe gefunden, dass wo mehrere Leute an einem Homepage beteiligt sind aber nicht alle unbedingt volle Zugriff brauchen, dass Eingabemasken mittels mem_moderation helfen können (Beispiel hier), so dass diese Leute zumindest Inhalte halbwegs strukturiert beisteueren können ohne der Umgang mit ein CMS erlernen zu müssen. Das hilft, wird aber nicht immer angenommen und man bekommt dennoch noch unvollständige Angaben per Mail zugeschickt.

Persönlich finde ich die erste Variante besser, aber ein mehr geschäftstüchtige Person wird wahrscheinlich sagen, dass mir dadurch weitere Verdienstmöglichkeiten verloren gehen.

1 Mit diese “Caretaker”-Rolle übernehme ich bestimmte Sachen, die nicht dauernd auftreten aber von mir schnell erledigt sind. Darunter sind, wie GugUser schrieb, Sachen wie neue Rubriken schaffen oder manuelle Navigations-Umbauten.

Manchmal erstelle ich mir ein privat-feed, so dass ich informiert bin wenn etwas neues online gestellt wird und es kurz mal nach seine Richtigkeit prüfen kann. Ggf. korrigiere ich es bzw. informiere darüber. Irgendwann ist der Seitenbetreiber Sattelfest und ich brauche dies nicht mehr tun.

Aber manchmal kommt mein Anspruch dazwischen und ich setze dann etwas dynamisch ‘total erweiterbar’ um auch wenn ich wahrscheinlich weniger Zeit damit verbracht hätte, die paar Anpassungen, die im Laufe der Jahre kommen selbst zu machen.

2 zu Dokumentation:

Dokumentation ist, denke ich, allgemein unbeliebt. Es ist ein Zusatzarbeit, die noch übrig bleibt, wenn man mit alles andere fertig ist. Entsprechend viel Lust hat man dazu. Ja, und wer liest das überhaupt? Meine Erfahrung nach, aber, hilft es sehr die Seitenbetreiber zu befähigen die Verantwortung für ihre Seite zu übernehmen.

Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich habe gefunden, dass zwei Homepages nur selten so ähnlich sind, dass eine generelle Trainings-Handbuch viel nutzt. Zudem ließt der Nutzer nur ungern lange Anleitungen mit Abschnitte die sie nicht betreffen oder wo sie ein Gedankensprung machen müssen von eine Abstrakte Darbietung auf ihre eigene Bedürfnisse.

Damit diese Aufgabe nicht all zu ausartet, versuche ich nicht den ganzen TXP zu erläutern, sondern nur bestimmte Aufgaben die häufiger vorkommen zugeschnitten auf der jeweilige Homepage. Es gibt ein Blatt pro Aufgabe, mit ein großes Bild der entsprechende Admin-Bereich und knappe Anleitungskommentare, manchmal ein nummeriertes Vorgehen. Die Sammlung der Blätter = einzelne Aufgaben ergibt eine Art Anleitung. Es gibt Querverweise zwischen den Blättern, aber im Grunde muss man nur 1-2 Blätter lesen um gleich loszulegen. Insgesamt sind das meist nur 8-12 Seiten inkl. Deckblatt, der gleichzeitig Inhaltsverzeichnis ist. Es sieht in etwa so aus:

Das erste Mal dauert es ziemlich lange zu erstellen, aber nach und nach kann man eine bestehende Anleitung von eine andere Seite relativ schnell umbauen.

Ich erstelle ein PDF-Datei mit InDesign, hauptsächlich weil ich mit dem Programm vertraut bin und schnell damit arbeite, und weil ich am Ende eine Ergebnis habe, dass sowohl ausgedruckt werden kann als auch on-screen navigierbar ist. Ich verlinke es dann von der Admin-Bereich, bspw. im “Dashboard”. Euer Dashboard-Praktiken wäre auch interessant zu erfahren, aber das ist schon wieder eine anderen Thema… In ein paar wenige Fällen habe ich Screencasts gemacht. Das dauert aber wesentlich länger, vor allem weil ich etliche “Takes” dafür brauche!

Wie macht ihr das?


TXP Builders – finely-crafted code, design and txp

Offline

#2 2010-04-30 14:10:02

uli
Moderator
From: Cologne
Registered: 2006-08-15
Posts: 4,303

Re: [de-de] Arbeitseinteilung Webmaster / Kunde & euer Dokumentationsansätze?

Deine Erfahrungen sind spürbar reichhaltiger als meine, prinzipell decken sie sich aber. Gedruckte Anleitungen haben mich in der Erstellung allerdings zuviel Zeit gekostet, und die zunehmend mögliche und erwünschte Individualisierung der Oberflächen tut ihr Übriges. In persönlichen Trainings bringt man zusätzlich zum Wissen einfach auch eine gewisse Leichtigkeit in der Bedienung rüber, man kann auf die Leute eingehen, das entkrampft sie und trägt dazu bei, ein überzeugendes Produkt abzuliefern. Obendrein lernt man dabei selber für zukünftige Trainings, wo es beim Verständnis hapert, und sieht, wie Menschen mit dem Computer umgehen, etwas, das mir weder PDFs noch gedruckte Anleitungen allein bringen würden.

Eine Methode, die ich noch beisteuern kann, sind die bot_admin_tooltips, die gezielt an bestimmten Stellen vorab für Klärung sorgen können. Leider noch nicht überall, vielleicht war ich aber auch noch nicht hartnäckig genug (die Ladereihenfolge fällt mir gerade ein ;) Noch hab ich damit allerdings keine Kundenerfahrung gesammelt.


In bad weather I never leave home without wet_plugout, smd_where_used and adi_form_links

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#3 2010-05-03 23:02:28

GugUser
Member
From: Quito (Ecuador)
Registered: 2007-12-16
Posts: 1,473

Re: [de-de] Arbeitseinteilung Webmaster / Kunde & euer Dokumentationsansätze?

jakobs Frage und Bemerkungen betreffen ein interessantes Thema, über das wir wenig wissen. Hier mein Vorgehen:

Es ist eines meiner Ziele bei Kundenprojekten, den Umgang mit TxP möglichst einfach zu machen. Bis jetzt hatte ich keine Kunden, welche mehr wollten oder brauchten als das, was ich im Folgenden beschreibe.

Ich vergebe normalerweise meinen Kunden die Rechte für Autoren. Das heisst, sie können Artikel neu anlegen, editieren oder löschen. Ebenso können sie Bilder hoch laden, editieren oder löschen. Zudem ist es möglich, Dateien zum Download anzubieten. Falls erforderlich könnten mit entsprechenden Änderungen die Rechte erweitert werden, was ich bis jetzt aber nur einmal machte.

Wenn irgendwie möglich, werden Fotos als Artikelbilder hinzugefügt. Das erfordert nur die Eingabe der entsprechenden Bildnummer.

Nach Abschluss der Arbeiten führe ich, je nach örtlichen Voraussetzungen, entweder persönlich in die Bedienung von TxP ein oder gebe ein vorbereitetes Word-Dokument weiter, welches die Handhabung der verschiedenen Vorgänge mit Bildschirm-Fotos aus TxP erklärt. Das sind knapp sieben Seiten. Allerdings sehe ich bei jakob ein grafisch besser ausgearbeitetes Beispiel, und ich überlege mir, in Zukunft in meiner Vorlage einige Details zu verändern.

Dieses relativ schlichte Vorgehen hat bis jetzt gut geklappt.

Ich bleibe dabei immer Ansprechpartner und nehme auf Wunsch Änderungen vor, welche sich die Website-Besitzer, aus welchen Gründen auch immer, nicht zutrauen (z. B. seltene Aktualisierungen, so dass das Erlernte immer wieder vergessen geht). Dies betrifft vor allem aber den Umgang mit Fotos. Meistens ist eine Bearbeitung in Photoshop erwünscht, mit der das Aussehen wesentlich verbessert werden kann. Ebenso mache ich oft die Miniaturen für Galerien oder Ähnliches von Hand, weil dabei ein ganz bestimmter Ausschnitt berücksichtigt werden soll.

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#4 2010-05-04 23:39:20

lythande
Member
Registered: 2009-09-08
Posts: 202
Website

Re: [de-de] Arbeitseinteilung Webmaster / Kunde & euer Dokumentationsansätze?

Ja, das ist ein wirklich interessantes Thema.
Bisher habe ich zwar schon einige Websiten für Kunden erstellt, aber erst eine davon ist wirklich online gegangen. Bei diesem Auftritt mache ich noch alles, d.h. also von Code bis zur Inhaltsformulierung. Ein Grund war zum einen, dass die Website recht schnell online gehen sollte und daher hier dem Kunden eine Einarbeitung in Textile nicht zugemutet werden konnte. Ein weiterer Grund (was noch besteht) ist, dass ich im Laufe der Zusammenarbeit mit dem Kunden gemerkt habe, dass eine tiefergehende Betreuung für die Anfangszeit notwendig ist, welche bedingt wird durch die Unsicherheit im Umgang mit (journalistischer) Formulierung der Texte und der noch sehr sprudelnden Ideen für mögliche Inhalte, die noch völlig ungeordnet hereinschneien und einer Definition bedarf: Ist der neue Inhalt relevant für die Website oder ist eine andere Stelle/Website/Organisation für diese Information besser geeignet?

Aber andersseits merke ich auch in der engen Zusammenarbeit mit dem Kunden, dass dieser auch dazulernt und inzwischen schon differenzierter schaut.

Langfristig gesehen soll aber die Inhaltserstellung vom Kunden übernommen werden. Dazu interessiert mich, wie ihr das mit der Dokumentation macht.
Angedacht ist eine “Wie schreibe ich einen Artikel und was ist dabei zu beachten” und “Textile benutzen” – Dokumentation, zu deren Unterstützung auch meine zum Teil je nach Kunden speziell angepasste Textile Hilfe beitragen soll und eine allgemeine Farb-Definition für die Website. Ebenso soll es auch eine Schulung geben, die nicht nur die pure Nutzung des CMS in dem vorhin genannten Rahmen, sondern auch weitere Inhalte umfasst (genauer in Richtung “Inhalte barrierefrei verfassen” – welche auch in der Dokumentation aufgenommen werden).
Derzeit habe ich es eher tabellarisch verfasst, also mit eher wenigen Bildern.

Ich glaube auch kaum, dass der Kunde sich tiefer in das CMS einarbeiten möchte und selbst Hand an den Code jeglicher Art anlegen möchte. Daher habe ich die Rechte des Redakteurs dahingehend angepasst, dass Artikel erstellen/bearbeiten, Dateien und Bilder hochladen, Artikel-Liste einsehen, von mir verfasste Artikel ändern und ein Blick in das Protokoll (welche Seiten wurden besucht?) ermöglicht wird.

Aber ich bin der Meinung, dass man hier differenzierter schauen sollte, ob der Kunde selbst ein “html-Freak” ist und schon einiges weiß oder nicht. Ersterer kann man durchaus zumuten, nach und nach in die Syntax von Textpattern einzuarbeiten. Ansprechpartner sein für die Website und zu bleiben ist, denke ich, wichtig für Kunden jeglicher Art.

Auch mich beschäftigt die Frage, wie mein Arbeitsaufwand sich entwickeln wird – ob ich für bestimmte Websiten sozusagen das Mädchen für alles bleibe oder ob zumindest was die Inhaltspflege betrifft, alles allmählich zum Kunden übergeben werden kann.

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